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Für alle die sich selber einen Ofen bauen wollen.

 

DIe Vorgeschichte.

Vor 6 oder 7 Jahren habe ich meine Wohnung renoviert. Überall neue Böden, Parkettböden
wollte ich haben, neue Möbel, ein neues Bad mit richtigen Fliesen und einen Flachboiler, weil ich mir beim alten zu oft den Kopf angeschlagen habe. Ich hab meinen Urlaub verbraucht zum Reibputz anbringen, Fliesenlegen, Möbelbauen, Elektroinstallationen verlegen, und zur Planung und zum Einkauf der ganzen Sachen. Alles war Neuland für mich. Mein Puls oder Blutdruck war 4 Wochen lang im roten Bereich.

Jetzt zum Ofenbau.

Nachdem die Renovierung relativ erfolgreich abgeschlossen war, nur beim Reibputz haben Profis mein "Design" bemängelt, wollte ich mir einen passenden Ofen kaufen, einen der erschwinglich ist, der räumlich passt, und den man im Sommer nicht verstecken muß. Meine Suche war erfolglos, also habe ich den Enstchluß gefasst, mir meinen Wunschofen selber zu bauen. Für die wesentlichen Bestandteile dafür, die Feuertür mit Rahmen, die Aschentür mit Rahmen und den Rost mit seiner Aufnahme habe ich einen Ofen von der Sperrmüll ausgeschlachtet. Mit diesen Teilen als Grundlage habe ich mir einen Ofen gebaut. Die Auswahl habe ich natürlich anhand meiner Wohnungsgröße vorgenommen, wegen der Heizleistung.

Er besteht aus einem Blechkasten, weil ich mir was gönnen wollte habe ich NIRO-Blech
mit 1,5mm Stärke genommen. Normales Schwarzblech mit 1mm Stärke hätte auch gereicht.

   

Diese Bild zeigt meinen Ofen im "Rohzustand", leider ist meine Scanner nicht fähig die Fotos
besser zu bringen. Jedenfalls kann man das Grundgerüst erkennen, und am rechten Bild versuche ich darzustellen welchen Weg der Rauch nehmen muß. Der Blechkasten ist innen komplett mit Schamotteplatten ausgekleidet und die rot angedeuteten Ziegel wirken als Bremse auf die heißen Abgase und bewirken dadurch eine schnellere und stärkere Erwärmung des Ofens. Inklusive der verstellbaren 10cm hohen Füße ist der Ofen 1,40m hoch. Nachdem mir als Schlosser Ofenbau fremd war, hatte ich Befürchtungen, dass der Ofen wegen seiner Bauhöhe und wegen der eingebauten Rauchbremsen, ich glaube man nennt das Züge, nicht richtig ziehen könnte. Ich habe aber trotzdem munter drauflosgebaut. Als nächsten kam die Verkleidung dran.

Die Verkleidung, ein Drama in mehreren Akten.

Lange Zeit habe ich überlegt und gesucht. Speckstein schien die besten Wärmespeichereigenschaften zu haben. Leider konnte ich keinen Lieferanten finden, außerdem fand ich ihn farblich nicht besonders gefällig. Als nächstes drängte sich Granit auf, weil ich beinahe täglich an einem Schaufenster mit Grabsteinen vorbeilief. Da gabs und gibts wunderschöne Steine, aber wenn man den Preis hört, verlieren sie sofort ihren Reiz. So kam ich auf Marmor. Ein Fliesenleger in meiner Umgebung hatte wunderschöne blaue Marmorfliesen in seinem Schaufenster. Diesen Marmor wollte ich haben, aber statt 10mm halt 30mm stark, und eben große Platten. Nachdem ich im Geschäft meine Anliegen vorgetragen hatte, wars vorbei mit meinem Traummarmor. Dieser seltene griechische Marmor hatte einen m² Preis von ca. 2000,- EUR, und das als Bodenfliese. Nun nahm sich der Chef meiner an, weil er mein Projekt interessant fand, und zeigte mir im Lager verschiedene Marmormuster, Marmor den er in der von mir gewünschten Größe und Stärke bestellen könnte. So kam es zu diesen 3cm starken Marmorplatten.

   

Mit Material zu arbeiten das einem fremd ist, das viele Tücken hat, kann natürlich arg ins Auge gehn. Das ist mir auch passiert. Zwei für mich große Probleme galt es zu lösen.
Wie mache ich das 130mm große Loch für das Rauchrohr in die Deckplatte, und wie verkleide ich Feuertür und Aschentür. Für das Loch habe ich einen Kreisschneider gebastelt, und auf einer Ständerbohrmaschine das Loch ausgeschnitten. Danach war ich schweißgebadet, aber glücklich über das schöne Loch. Für die Türverkleidungen habe ich aus 2mm Messingblech Deckel gebogen und montiert, und als Griffe die originalen vom ausgeschlachteten Ofen verwendet. Das hat zwar viel Arbeit gemacht, war aber einfach nur häßlich.

   

Also bin ich wieder zum Fliesenleger und habe Platten von meinem Marmor mit 10mm Stärke bestellt, gleich doppelt soviel wie notwendig gewesen wäre, im Bewußtsein, dass ich ich mit meiner Schlosserausrüstung und den fehlenden Kenntnissen den Stein eher brechen als schneiden würde. Natürlich war der nachbestellte Marmor farblich leicht anders, ist eben ein Naturstein. Für die Türenverkleidungen habe ich aus Niroblechresten Rahmen angefertigt die die Marmorplatten fassen sollten, und die auf die Gusstüren montiert werden sollten. Kurz, ich hatte allen Marmor verbraucht, und bei der Montage der Platte auf die Aschentür habe ich das rechte unter Eck weggesprengt. Schlosser arbeiten mit engen Toleranzen, Steine mögen das nicht. Deshalb hat das rechte untere Eck ein Niroblech. Alle finden es als besonderen Gag, nur ich weiß, das dahinter der Marmor fehlt.

Nachdem ich durch meine unfachmännische Arbeit allerhand Marmorbruch hatte, habe ich daraus die Griffe für die beiden Türen zugeschnitten und geschliffen, mit Abstandhaltern aus Niro und mit Isolierscheiben auf jeder Seite um dem Marmor nicht wehzutun, montiert, und ich habe einen Ofen der ca. 60° warm wird, wenn ich für 60 Cent Heizmaterial verpulvere, und der damit meine Wohnung 24 Stunden wärmt, und dabei bleiben die Griffe kühl.

Und die Pointe:

Mein Ofen ist von der Behörde, Feuerpolizei mit Kaminkehrer,abgenommen, es wurde ihm eine perfekte Verbrennung bescheinigt, er entspricht auch allen Sicherheitskriterien, und auch nach vielen Jahren Betrieb hat der Kaminkehrer noch nichts zu bemängeln, im Gegenteil, er ist von meinem Ofen begeistert.

Die Kosten, ungefähr:

Marmorplatten ca. 500,-EUR
Niroblech ca. 100,-EUR
Schamotteziegel inklusive Zement ca. 60,-EUR

Eigenleistung und Kleinmaterialien kann ich nicht rechnen.

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Design:j.berger@chello.at
aktualisiert im Dezemberr 2004
E-mail: office@turmtechnik.com
www.turmtechnik.com

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