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Für alle die sich selber einen Ofen bauen wollen.

Ofenbau zweiter Teil.

Die Seite über meinen Ofenbau, eine Seite die mit der Firma Turmtechnik überhaupt nichts zu tun hat, wird überraschend häufig besucht.
Ich sehe das an den Logfiles.

Deshalb mache ich noch eine Seite zu diesem Thema, ich versuche auf Details einzugehen, ich möchte verhindern, dass Heimwerker "Schiffbruch" erleiden. Auf der Ofenbauseite habe ich Details bewußt weggelassen, sie wäre sonst zu umfangreich geworden.

Also:

Diesen Blechkasten kennt Ihr inzwischen ja schon, was ich nicht erwähnt habe ist die Verbindung der beiden großflächigen Seitenwände.
Große Blechflächen neigen dazu, sich bei Erwärmung auszudehnen, nachdem diese Ausdehnung nach innen durch die Ziegelauskleidung verhindert wird, können sich die Blechwände nur nach außen wölben. Nachdem der Abstand zwischen Blechwänden und Marmorplatten mit ca. 10mm relativ gering ist, habe ich, um ein Sprengen des Marmors zu verhindern, die beiden Seitenwände an den eingezeichneten schwarzen Punkten mit 8mm Nirostangen, die auf das Innenmaß des Blechkastens zugeschnitten und beidseitig mit 6mm Innengewinde versehen sind, durchgesteckt und beidseitig mit Senkkopfschrauben verschraubt.

Bei meinen ersten Heizversuchen habe ich das Verhalten des heißen Blechs mit Argusaugen beobachtet, und mit einem leicht mulmigen Gefühl im Bauch. Einzig im Bereich des Feuerraums, dort konnte ich die Wände nicht verbinden, hab ich eine leicht Wölbung nach außen, ca. 3mm, beobachtet. Die war ungefährlich.

 

 

Aber es lauern noch andere Gefahren.

Wie befestigt man große Marmorplatten an einem Stahlgebilde, das sich bei Erwärmung ausdehnt, das länger oder höher wird? Außerdem sollten die Halterungen unauffällig, also unsichtbar sein.

Als machbare Lösung fiel mir nichts anderes ein als in die Marmorplatten stirnseitig, oben und unten, 6mm großen Löcher zu bohren, ca 15mm tief, Blechwinkel zum Anschrauben an den Blechkasten, mit einer 10mm langen Nase die in die gebohrten Löcher gesteckt wird, anzufertigen.
Auf dem nebenstehendem Bild sieht man so eine Halterung, eine obere, die unteren sind natürlich wesentlich massiver ausgeführt, sie sollten ja das Gewicht der Marmorplatte tragen.

Inzwischen habe ich festgestellt, dass meine Überlegungen richtig waren. Der Ofen wird beim Heizen ca. 3mm höher. Man könnte es mit dem Längenausdehnungsfaktor auch berechnen, so man exakte Temperaturwerte hat.

Dieses auf dem Bild gezeigte Marmorstück hat auch seinen Grund. Wie bereits erklärt, habe ich die notwendigen Gussteile aus einem anderen Ofen, einem Kohlenofen ausgebaut. Dieser Ofen hatte ganz oben die Feuertür, und ganz unten die Aschentür, ganz normal, so wie man sie kennt. Ich wollte mir einen Ofen für Holzscheiter bauen, inzwischen heize ich ausschließlich mit Holzbriketts, und deshalb habe ich die beiden Türen übereinandergesetzt, mit 5cm Abstand. Dadurch habe ich eine ausreichende Höhe im Feuerraum. Ich hätte auch 10 oder 15cm nehmen können, nur hätte ich dann bei meiner geplanten Bauhöhe des Ofens die Schamotteziegel, die ja auch ein Normmaß haben, alle nacharbeiten müssen, und nachdem man einen Ofen in der Regel vor Ort ausmauert, und ich Angst um meinen nagelneuen Parkettboden hatte, habe ich mich nach dem Ziegelmaß orientiert.

Weitere Details.

Bestellt man beim Steinmetz oder Fliesenleger derartige Steine für einen bestimmten Verwendungszweck, so muß man auch erklären können, welche Stirnseite poliert sein soll, und wo die Fasen sein sollen. Das ist auch deshalb wichtig, weil man jeden Meter Fase und jeden Meter polierte Stirnfläche zahlen muß.

Der Boden meiner Wohnung ist sehr nachgiebig, und um einen so schweren Ofen aufstellen zu können, mußte ich verstellbare Füße anfertigen, und weil mein Boden grad so neu war, hab ich die Füße mit 5mm dickem Filz beklebt. Auch Spaß muß sein.

 

Bei allen Öfen die ich bisher kannte, ging ein großer Teil der Asche neben die Aschenwanne, also hab ich mir erstens ein große Aschenwanne gebaut, und dazu Leitbleche im Ofen integiert. Lauter Kleinigkeiten, aber im wirklichen Leben nicht ohne Bedeutung.

 

 

 

 

 

 

 

Die Rückwand des Feuerraums in meinem Ofen hat eine ca. 45° Schräge. Dadurch ruscht das Heizmaterial beim Abbrand automatisch nach. Das war notwendig, weil ich mich bei den Gussteilen, konkret beim Rost, nach der Heizleistung richten mußte, andererseits habe ich mir aber die entstandene Baugröße eingebildet, bis 35cm lange Holzscheite wollte ich verheizen können, und, es funktioniert alles prächtig.

Noch ein Wort, bzw. 2 Bilder zum Rauchrohr. Obwohl es sicher nicht notwendig gewesen wäre, hat die Feuerpolizei eine zweite Halterung für mein Rauchrohr verlangt. Natürlich bin ich dem nachgekommen, mein Ast war schließlich sehr, sehr dünn, und nach der Nachüberprüfung wurde alles für gut befunden.

Ein Thema muß ich noch erwähnen, das Kehren.

Mein Ofen ist kein High-Tech Ofen, einer der rückstandsfrei und rauch-und rußfrei verbrennt. Es ist ein herkömmlicher Ofen für Festbrennstoffe. So ein Ofen produziert neben Wärme auch Asche, Rauch und damit auch Ruß. Den Ruß im Kamin beseitigt regelmäßig der Kaminkehrer.
Den Ruß in meinem Rauchrohr, der ist verschwindent gering, den kehre ich selber. Aber ich mußte damit rechnen, dass in den Zügen allerhand Ruß und Asche zurückbleibt. Deshalb habe ich eine Möglichkeit vorgesehen den Ofen zu kehren. Das ist allerdings sehr, sehr umständlich.
Dazu muß ich das Rauchrohr demontieren, die Marmordeckplatte abnehmen, die rückseitige Marmorplatte wegnehmen, mit einem Faustschraubenzieher die Schrauben die die Blechrückwand halten, demontieren, danach die rückseitigen Schamotteziegel wegnehmen, diese sind ohne Zement, nur lose eingebaut, und dann kann ich meinen Ofen kehren.
Das habe ich nach 5 Jahren Betrieb einmal gemacht. Es war überflüssig. Ich fand werden Asche noch Ruß. Deshalb werde ich meine Ofen vermutlich nie mehr teilzerlegen. Inzwischen untersuch ich ihn nach jeder Heizsaison indem ich meine Arme und Finger ganz fest knicke und im ersten Zug nach dem Feuerraum nach Asche und Ruß spüre. Asche ist in geringesten Mengen vorhanden, Ruß überhaupt nicht, die Hand bleibt relativ sauber, jedenfalls rußfrei.
Damit weiß ich, dass ich meinen Ofen nicht zerlegen muß, nicht kehren muß.
Trotzdem muß man, sollte man, eine Möglichkeit zum Kehren einplanen.

Tja, das wars dann.

Ich wollte niemanden zu Fehlversuchen animieren, ich habe einfach meine Erfahrungen zum diesem Projekt zu beschreiben versucht. Es ist nicht zum Nachmachen gedacht.

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Design:j.berger@chello.at
aktualisiert im Dezember 2004
E-mail: office@turmtechnik.com
www.turmtechnik.com

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